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15.2.2012 Sonne statt Niesel

 

Akaroa

Das vom Wetterbericht vorhergesagte Nieselwetter findet heute Morgen nicht statt. Gut so!  Bei bedecktem Himmel brechen wir auf nach Akaroa auf der Banks Halbinsel.

Morbider Charme auf der Fahrt nach Akaroa

Schon auf der Fahrt, die etwa 1,5 Stunden dauert, wird das Wetter zunehmend besser und die Sonne kommt ein wenig durch.

Landesteg in Akaroa Harbour

Einst prägten die franösischen Siedler das Ortsbild

In Akaroa angekommen, schlendern wir durch den Ort, schauen in den einen oder anderen Laden hinein und erfreuen uns der herrlichen Landschaft, zumal die Wolken sich nach und nach verziehen.  Akaroa liegt in einem riesigen ehemaligen Vulkankrater, der eine Verbindung zum Meer hat. Dadurch ist eine lange Bucht entstanden, die vom Kraterrand umrundet ist. Das gibt eine tolle Naturszenerie ab.

Endlich hebt sich die hartnäckige Wolkenschicht über der Kraterbucht

Grünlippmuscheln im Trading Rooms Restaurant

Unser Mittagessen nehmen wir beim „The Trading Rooms Restaurant“ auf der Terrasse ein; mit Blick aufs Meer und bei mittlerweile schönstem Sonnenschein. Deshalb begrüßt uns die – wie immer – sehr freundliche Bedienung mit „Hello, you brought the sun back …“. Nach einer leckeren Soup of the day (Brokkoli/Spinat) gibt es für Andrea einen (etwas seltsam kombinierten) Nizza-Salat
und ich esse Grünlipp-Muscheln, eine Neuseeländische Spezialität.

Für die  Rückfahrt haben wir uns die Route über den Kraterrand ausgesucht. An zahlreichen Stellen entlang der Straße haben wir eine atemberaubende Aussicht auf die Bucht von Akaroa.

Faszinierender Ausblick vom Kraterrand aus auf die Bucht von Akaroa

Zurück in Christchurch machen wir noch einen Abstecher zum „Riccarton House & Bush“, einem naturbelassenen Waldstück mitten in der Innenstadt, in dem u.a. 600 Jahre alte Kahikatea-Bäume stehen. Außerdem werfen wir einen Blick in „Deans Cottage“, dem ältesten noch stehenden Haus in Canterbury (1840). Ein schöner Abschluss eines tollen Tages, bei dem sich die Wettervorhersage Gott-sei-Dank gründlich geirrt hat.

14.2.2012 Erster Tag down-under

 

Christchurch

Ein Jahr schon dauern die Aufräumarbeiten nach dem Erdbeben an

Regen in der Nacht und morgens bedeckter Himmel und alles grau in grau. So soll also unser erster „richtiger“ Urlaubstag aussehen! Nach 10 Stunden Regenerationsschlaf machen wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum. Die im Reiseführer beschriebene Besichtigung der Innenstadt muss ausfallen, da wegen des Erdbebens vom 22. Februar 2011 das Zentrum komplett gesperrt ist. Auf einer Fläche von ca. 1 km² sind alle Gebäude eingestürzt und bereits abgeräumt oder baufällig bzw.  einsturzgefährdet.

Historische Gebäude werden versucht zu retten

 

 

 

Auch außerhalb dieser sog. „red zone“ gibt es einzelne Häuser oder ganze Häuserblöcke, die nicht mehr betreten werden dürfen und zum Abbruch bereit stehen. Insgesamt betrifft das über 1000 Gebäude. Also ist unser Plan, aufgrund des doch eher schlechten Wetters, zuerst einmal das Art Center zu besichtigen, das in der alten Universität untergebracht ist. Dort angekommen, müssen wir leider erkennen, dass auch diese alten sehenswerten Gebäude gesperrt sind. Restaurierungsarbeiten laufen dort auf vollen Touren.

Bunte Container ersetzen zerstörte Geschäftsgebäude

Stattdessen geht es in den Botanischen Garten, zumal es im Moment nicht regnet.  Im Cafe des Gartens nehmen wir erst einmal unser Frühstück zu uns. Trotz des einen oder anderen Schauers besichtigen wir die Gartenanlage, die in den meisten Teilen  im Stil eines Englischen Gartens angelegt ist und u.a. wundervolle alte Bäume beheimatet. Ein Bereich gibt uns einen Vorgeschmack auf die Pflanzenwelt Neuseelands.

Im Botanischen Garten von Christchurch

Wir sehen erstmals einen Baumfarn. In den nächsten 4 Wochen weden noch viele folgen

Gleich in der Nachbarschaft befindet sich das Museum of Canterbury, ein sehr schön aufgemachtes und interessantes Museum. Von der Maori-Kultur über die Zeit der ersten europäischen Einwanderer, Antarktisexpeditionen, einheimische Vögel, Mineralien … es hat für alle Interessen etwas zu bieten.

Maori Kunst im Museum of Canterbury

 

 

 

 

 

 

Am Nachmittag brechen wir auf nach Lyttelton, einer kleinen Hafenstadt ganz in der Nähe von Christchurch. Dort soll es einen schönen Stadtkern geben, der mit dem noch aktiven Hafen kontrastiert. Allerdings sind auch hier so viele Häuser vom Erdbeben zerstört, dass es mit dem netten Gesamteindruck nicht weit her ist – zumal die Sonne sich weiterhin nicht zeigt.

Die urige Kneipe im Governor’s Bay Hotel

Von Lyttelton aus fahren wir nach Governor’s Bay, weil der Reiseführer dort gutes Essen verspricht. Das Versprechen hat er gehalten, denn Fish&Chips haben uns im Governor’s Bay Hotel wirklich gemundet, genauso wie der einheimische Cidre und das neuseeländische Bier dazu. Das Lokal war ganz urig und der Kellner locker freundlich („Hey folks, where are you from …“)
Auf dem Rückweg nach Christchurch fahren wir nochmal am Flughafen vorbei, weil wir nirgendwo  einen Adapter für die komischen Neuseelandsteckdosen zu kaufen bekommen. Leider haben wir vergessen, den bereits zuhause zu besorgen! In einem Laden im Flughafen werden wir zum Glück fündig: endlich können online gehen, Akkus für Kameras und Handys aufladen.

Bleibt uns noch ein Stündchen  Zeit bis zum Sonnenuntergang, die wir nutzen, um im Hagley-Park eine Jogging-Runde zu drehen, gemeinsam mit vielen anderen Läufern. Ein gelungener Abschluss dieses Tages.

12./13.2. Ankunft bei den Kiwis

 

Flug nach Christchurch

Wir haben es uns schlimmer vorgestellt – angenehm war es allerdings auch nicht. Aber der Reihe nach:  Mit der Deutschen Bundesbahn ging es per Rail-and-Fly nach Frankfurt, zweimal Umsteigen mit ca. 70 kg Gepäck war dabei die Herausforderung. Dann Check-in und Warten bis zum Abflug um 20:15. Die erste Etappe von etwas über 5000 km nach Dubai dauerte 5 ½ Stunden, was locker zu bewältigen war. Dort angekommen ging ziemlich viel Zeit mit dilettantischen Sicherheitschecks drauf (warum muss man kontrolliert werden, wenn man gerade einem Flugzeug entstiegen ist?) Die noch verbliebenen 3 Stunden bis zum Anschlussflug haben wir u.a. mit etwas Lockerungsgymnastik und Flanieren in den Duty-free-shops des riesigen Flughafens verbracht.

Dubai International Airport

Dann Weiterflug nach Bangkok, der wieder ca. 5500 km und knapp 6 Flugstunden bedeutete.  Hier hieß es wieder aussteigen, Sicherheitskontrolle und dann zum Abfluggate begeben, um die nächste – und zugleich die längste – Etappe zu fliegen, nämlich nach Sidney, das ca. 7500 km von Bangkok entfernt ist. Diese knapp 8 Flugstunden verbrachten wir – wie schon die zahlreichen Stunden zuvor – mit Videos schauen, Lesen, Dösen, im Idealfall ein paar Minuten schlafen. Für keinen von uns beiden hat es dabei  zu mehr Schlaf als einer Stunde gereicht. Insgesamt hat es jeder von uns vielleicht auf 3 Stunden gebracht. Aber wir bewiesen gutes „Sitzfleisch“  und die Laune war allzeit gut (die Verpflegung übrigens auch). Dann in Sidney wieder das bereits bekannte Procedere: aussteigen- Sicherheitscheck – wieder einsteigen – Abflug. Diesmal zur „final destination“ Christchurch, das immerhin noch einmal 2200 km von Sidney entfernt liegt.

Wenn wir richtig gerechnet haben, waren das in Summe einiges über  20.000 km, wofür wir mehr als 20 Stunden in der Luft waren. Die Idee, das mit den zahlreichen Zwischenstopps aufzulockern, war sicher nicht die schlechteste, denn zumindest auf dem längsten Abschnitt haben wir deutlich  gespürt, dass es recht hart ist, so lange auf einem Fleck zu sitzen.

Ziemlich genau 2 Tage nachdem wir zuhause aufgebrochen sind, haben wir dann Neuseeländischen Boden betreten. Im Vergleich zu den ersten Europäern, die mit dem Schiff 3 Monate brauchten, war das doch ein Klacks!

Neuseeland begrüßte uns mit mehr oder weniger bedecktem Himmel und 17 Grad. Da es daheim zuletzt eher 17 Grad unter Null waren, kam uns das doch recht mild vor. Aber mit einem Neuseeländischen Sommer hat das verdammt wenig zu tun. Wie wir später erfahren haben, war das Wetter schon seit Wochen ziemlich lausig – ein richtiger Sommer mit Temperaturen über 30 Grad hat heuer hier unten noch nicht stattgefunden.

Nachdem wir problemlos unseren Toyota Corolla übernommen haben, hieß es, sich mit dem Linksverkehr auseinander zu setzen. Andrea hat das mit Bravour gemeistert! Aber das fühlt sich ein wenig so an, wie vor 30 Jahren, als man gerade frisch den Führerschein in der Tasche hatte, sagt sie. (Ich habe es noch nicht gewagt, mich hinters Steuer, das aus meiner Sicht definitiv auf der falschen Seite ist, zu setzen.)

Auf geht’s in den Linksverkehr

So erreichten wir das City-Center-Motel, in dem uns Tina äußerst freundlich empfangen hat. Die Unterkunft ist OK, zweckmäßig und sauber.

Nach einem kurzen Stadtrundgang haben wir in Sophie’s Diner zu Abend gegessen. Der Stadtrundgang musste die komplette Innenstadt auslassen, da diese wegen der Folgen des Erdbebens vom Februar 2011 komplett gesperrt ist. Man kann sich aus der Ferne kaum vorstellen, welches Ausmaß die Zerstörung angenommen hat.  Dazu morgen mehr …

Ein Quadratkilometer Sperrzone: die City liegt in Schutt und Asche

Christchurch (Karte testen)

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Nein! Wir sind noch nicht dort!

Wir sind noch nicht einmal in der Luft, sondern es dauert noch fast einen Monat, bis es endlich losgeht. Aber ich habe heute einmal die Kartendarstellung im Blog konfiguriert und da ist ein Test an der Reihe.

In der Karte seht ihr ganz genau, wo unser Hotel in Christchurch sein wird. Ich hoffe es gibt vorher, während wir dort sind, und am besten auch danach keine Erdbeben. (Obwohl: so ein ganz harmloses Erdbeben, bei dem nichts und keiner zu Schaden kommt, würde ich schon gerne ein mal spüren. Aber das ist vielleicht doch ein wenig makaber ;-))