11.02.17 Castlepoint, Vögel, Landschaft

 

Hastings

Die Sonnenstrahlen, die heute Morgen durch die Vorhänge blinzeln, verheißen uns, dass wir einen schönen Reisetag haben werden. Nachdem wir unseren „Hausstand“ ins Auto gepackt haben, verabschieden wir uns von Marie, unserer Vermieterin, die uns noch ein paar Tipps für den Großraum Napier/Hastings mit auf den Weg gibt. Die Fahrtstrecke von 250 Km wäre in drei Stunden zu bewältigen, aber wir werden gleich zu Beginn einen etwas größeren Abstecher zum Castlepoint machen, der uns ca. zwei zusätzliche Fahrstunden kosten wird. Egal, wir haben ja Zeit. Wir kommen durch ein paar kleinere Ortschaften, doch bald ist von Zivilisation kaum noch was zu sehen. Wir genießen die Fahrt durch die abwechslungsreiche Landschaft, die uns immer wieder in Staunen versetzt.
Gegen 11:00 Uhr kommen wir an der langgestreckten Bucht von Castlepoint an, an deren südlichem Ende ein Leuchtturm auf einer einmaligen Felsformation steht.
Einmalig ist zum einen die Zusammensetzung des Gesteins, denn darin sind 2 Millionen Jahre alte Muscheln „eingebacken“. Aber auch die Form der Klippe, die sich nach Süden fortsetzt, macht optisch echt was her. Hinter diesem Felsen ist ein „Pool entstanden, der immer wieder durch Meerwasser gespeist wird, das über die Felsen schwappt.
Gegen 13:30 Uhr fahren wir weiter, zunächst einmal dieselbe Strecke zurück, dann wenden wir uns nach Norden und erreichen nach einer guten Stunde den Mt. Bruce National Wildlife Center. Dort sind allerlei heimische Vögel zu beobachten, teils in Volieren, teils aber auch frei fliegend. Was den Park aber besonders interessant macht: dort kann man Tuataras sehen! (Ja, genau so hieß das Bier, das wir gestern getrunken haben) Der Tuatara ist kein Vogel, sondern eine Echse (Brückenechse). Sie wird auch als „lebendes Fossil“ bezeichnet, dessen Verwandte alle vor über 60 Millionen Jahren ausgestorben sind. Die Tiere sind sehr speziell, mögen es eher kalt, haben ein drittes Auge, sind aber leider auch vom Aussterben bedroht (wen’s interessiert: man kann viel im Internet über die Tuataras erfahren).
Praktisch ist auch, dass es in diesem Park Kiwis gibt. Da wir bei unserer Nachtwanderung in Okarito kein Glück hatten, wollen wir wenigstens die Tiere hier sehen. Weil Kiwis nachtaktiv sind, wird für sie die Nacht simuliert (sonst würden die Besucher sie nicht zu Gesicht bekommen) und mit Rotlicht ausgeleuchtet, was die Kiwis nicht wahrnehmen. Dann führt uns der Weg durch einen tollen Park, der in einem gewachsenen (Ur-)Wald angelegt ist. Toll! Wir sehen Vögel mit so wohlklingenden Namen wie Kokako, Kakariki, Takahe, Kaka (ein Verwandter des Kea, der und sogar den Tui.
Letzterem begegnen wir kurz nach unserer Weiterfahrt am Straßenrand, denn auch er ist Namensgeber für ein Bier, das bekannteste Neuseelands. Gegen 18:30 kommen wir bei unserem Urlaubsdomizil in Omahu, einem Stadtteil von Hastings, an. Gepäck ausladen (dieses Mal für vier Übernachtungen!), Tee trinken, frisch machen und ab geht’s zum Abendessen im „The Cat“ in Hastings.