08.02.17 Auf der Nordinsel

 

Martinborough

Heute ist ein Reisetag: Klamotten packen in Arthur’s Pass, ca. 150 Km nach Christchurch fahren, Mietwagen abgeben, einchecken und ab geht’s mit dem Flieger auf die Nordinsel. Und für diese Unternehmung ist das Wetter vollkommen ok: viele Wolken, ab und zu Nieselregen.
Wir fahren durch das breite Flusstal des Bealey River (in Neuseeland sind alle Flusstäler irrsinnig breit) Richtung Osten, bestaunen die Landschaft, soweit das möglich ist,

Das Beyley Valley

und kommen gegen 12:00 Uhr in Christchurch an. Das Volltanken des Toyota Corolla vor der Rückgabe wird unerwartet spannend, weil die Tankstelle vor dem Rückgabezentrum unsere Kreditkarte nicht annimmt. Wir irren geraume Zeit umher, bis sich dann doch eine Tankstelle findet.
Dann geht alles ganz schnell und, wie gewohnt bei den Kiwis, völlig unkompliziert: Auto abstellen, Gepäck raus und in den Transferbus rein, drei Minuten Fahrt zum Flughafen. Währenddessen etwas Smalltalk mit dem Fahrer und ab geht’s zum Check-In-Schalter von Air Newzealand. Das Einchecken „darf“ man selbst durchführen, netterweise hilft uns aber eine Servicekraft. Dann die Koffer auf die Waage und ab geht’s mit dem Gepäck auf dem Förderband Richtung Flugzeug. Wir nutzen die verbleibende Zeit, um uns unsere restlichen Essensvorräte einzuverleiben. Als wir uns zu unserem Gate begeben, sind wir recht erstaunt, dass kein Security-Check durchgeführt wird und keine Personalien kontrolliert werden (Das Wort „Terrorgefahr“ kennen die Kiwis offensichtlich nicht). „Wie beim Busfahren“ denke ich.
Ähnlich groß wie ein Bus ist auch unser Flugzeug, eine ATR 72, tot chic in schwarzweiß gehalten.

Humor haben sie, die Kiwis

 

Kaum sitzen wir drin, geht’s auch schon los. Die Passagiere werden salopp aufgefordert, das „Gebabbel“ mal kurz einzustellen, um den Sicherheitshinweisen die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken zu können. Und dann heben wir ab. Kurz haben wir noch Sicht auf die Canterbury Plains (Gegend rund um Christchurch) mit ihren typischen, riesigen Hecken, da tauchen wir auch schon in die Wolken ein. Schade! Ich hatte mir von dem Inlandsflug tolle Sicht auf das Land versprochen. Aber erst als wir über die Meerenge zwischen Süd- und Nordinsel fliegen (Coock-Strait), reißt die Wolkendecke etwas auf.

 

Marlborough Sounds am nördlichen Ende der Südinsel

Währenddessen warnt uns der Pilot schon mal vor, dass die Landung in Wellington wegen des starken Windes etwas ruppig werden könnte. Wir sind darauf schon vorbereitet, da wir im Fernsehen einen Bericht über die Tücken beim Landeanflug auf Wellington gesehen hatten. Doch trotz des starken Geschaukels während des Sinkfluges landen wir butterweich.
Und wieder geht alles ganz schnell: Gepäck einsammeln (es sind alle 3 Koffer da, Juchhu!) und bei der Mietwagenfirma die Formalitäten erledigen. Was sind wir froh, dass auch hier niemand merkt, dass unser internationaler Führerschein seit 2 Jahren abgelaufen ist. 2012 in NZ und 2015 in Südafrika hat den niemand sehen wollen; 2017 aber schon, was bei uns für leichte Nervosität sorgt.
Wir bekommen wieder einen weißen Corolla zugewiesen (perlmuttweiß!). Prima, da muss man sich nicht auf einen anderen Wagen umstellen. Allerdings ist der Wagen funkelnagelneu, hat weniger als 5000 Km auf dem Tacho (deutlich gebrauchte sind uns lieber).
Dann gilt es einmal um die Bucht von Wellington drumrum zu fahren (was uns sogar ohne Navi gelingt; wir haben vergessen, rechtzeitig das Kartenmaterial für die Nordinsel aufs Handy herunterzuladen) und dann Richtung Nordosten 80 Km nach Martinborough zurückzulegen. Wellington selbst haben wir nicht auf unserem Besichtigungsplan, hier waren wir bereits 2012. Gegen 18:00 Uhr kommen wir bei unserer Unterkunft „Swan House“ an, werden herzlich von unserer Vermieterin in Empfang genommen und machen uns nach einer kurzen Ruhepause zu Fuß auf den Weg in den Ort, in dem wir die nächsten zwei Tage verbringen werden. Nicht weil der Ort so interessant ist. Der hat zwar ein paar historische Gebäude zu bieten, weswegen man aber keine zwei Tage „opfern“ müsste. Das interessante an dem 1400-Seelen-Örtchen (Steinmaurer aufgepasst: 2 Tankstellen, 2 Lebensmittelläden, einen „Heydt“, diverse Bekleidungsgeschäfte, etwa 10 Restaurants und ein Kino!!!) sind die Weingüter! Über 20 gibt es hier im engsten Umkreis, bzw. am Ortsrand! Und einigen davon werden wir morgen einen Besuch abstatten, mit dem Rad versteht sich 😉

Nachtrag: hier haben wir heute Abend sehr gut gegessen

 

Fotoscheue Schafherde